Projekt / 05.09.2021

Emotionale Stadt

Städtischer Raum wird von allen unterschiedlich wahrgenommen. Aber gibt es auch Orte in der Stadt, die uns besonders guttun – oder uns besonders stressen? Mit Emotionale Stadt sind wir diesen Stress- und Wohlfühlorten auf der Spur. In Kooperation mit dem Futurium Berlin wollen wir gemeinsam mit den Bewohner*innen Berlins forschen, diskutieren und die Stadt der Zukunft lebenswerter machen.

Stressabhängige psychische Belastungen treten bei Stadtbewohner*innen gehäuft auf. Das Leben in der Stadt ist verbunden mit einer erhöhten Bevölkerungsdichte, Verkehrslärm und Umweltverschmutzung. Mit dem weltweiten Wachstum der Städte geht die Wissenschaft davon aus, dass im Jahr 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben werden.

Grund genug zu fragen, was eigentlich genau die Stressfaktoren in der Stadt sind. Was sind Wohlfühlorte und wodurch sind sie gekennzeichnet? Lässt sich erkennen, welche Faktoren für die Stadtbewohner*innen besonders stressfördernd und damit potentiell gesundheitsgefährdend sind? Und: Wie können wir für mehr Wohlfühlorte und mehr Gesundheit in urbanen Räumen sorgen?

Die Fragen dieses aktuellen Forschungsfeldes sollen im Rahmen des Projektes Emotionale Stadt besser beantwortet werden. Denn: Stadtbewohner*innen sind die Expert*innen für ihr Wohlbefinden. Sie sind aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in der Lage, innerhalb kurzer Zeit eine valide Menge an Daten zu übermitteln und sich mit ihren Erkenntnissen an einem Bürger*innenforschungsprojekt zu beteiligen. Wir laden deshalb jede*n dazu ein, Bürgerwissenschafter*in zu werden und sich so in den wissenschaftlichen Auswertungsprozess einzubringen.

Die erste Veranstaltung fand anlässlich des Futurium-Geburtstages am 5. September statt. Wir haben interessierten Besucher*innen das Projekt und unsere App sowie die Charta der Neurourbanistik vorgestellt. Wir haben darüber gesprochen, wie sich Achtsamkeit aber auch Stress auf den Körper auswirken und wie die Psychologie und Neurowissenschaft der Stadt funktionieren.
Vor Ort gab es die Möglichkeit, an kleinen Experimenten teilzunehmen und Wohlfühl- bzw. Stressorte auf einer großen analogen Stadtkarte von Berlin zu markieren.

Das Projekt wird gefördert durch die Berlin University Alliance, gemeinsam mit dem Futurium Berlin durchgeführt und vom Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) als Medienpartner begleitet. Zusätzlich unterstützt wird das Projekt im Rahmen der EU-H2020 Kooperation ARTIS (Art and Research on Transformations of Individuals and Societies) des Interdisziplinären Forum Neurourbanisitk e.V., der Berlin School of Mind and Brain, der Theodor Fliedner Stiftung sowie der Stiftung für Analytische Psychiatrie.

Informationen zum Projekt und kommenden Veranstaltungen gibt es hier.
Impressionen der „Emotionalen Stadt“ bei der Geburtstagsveranstaltung des Futurium sind hier zu sehen.

© Futurium / David von Becker